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Der Bokeh Effekt – die sieben wichtigsten Fragen für kunstvolle Fotos mit Unschärfe!

Der Bokeh Effekt – die sieben wichtigsten Fragen für kunstvolle Fotos mit Unschärfe!

Wer besonders künstlerisch anmutende Fotografien erstellen will, sollte sich mit dem Bokeh Effekt beschäftigen. Das japanische Wort "Bokeh" bedeutet soviel wie "Nebel" oder "Schleier" und bezieht sich auf die ästhetische Qualität der Unschärfe eines Bildhintergrunds. Schöne Fotos mit diesem Stilmittel zu erstellen, ist alles andere als einfach und erfordert viel Übung. Aber schaffst du es, den Bokeh Effekt umzusetzen, erzielst du mit deinen Bildern eine unglaubliche Wirkung. Der Effekt lässt sich direkt mit einer Kamera oder über eine Software realisieren. Sogar mit einer modernen Smartphone-Kamera kannst du tolle Bilder schiessen. Wir beantworten dir hier die wichtigsten Fragen zum Thema.

Welche Technik erzeugt den Bokeh Effekt?

Den Bokeh Effekt erreichst du mit jeder Kamera, bei der sich die Tiefenschärfe einstellen lässt. Üblicherweise besitzt deine Kamera die Möglichkeit, auf ein Motiv scharf zu fokussieren. Der Abstand zwischen der Ebene der Schärfentiefe, dem Bildsensor und der Linse sollten dabei stimmen. Die Schärfentiefe erfasst nur den kleinen Bereich, in dem das fokussierte Objekt scharf zu sehen ist. Bei einem Porträtfoto beispielsweise kannst du die zu fotografierende Person um etwa 20 Zentimeter nach vorne oder hinten verschieben, ohne dass sie vor der Landschaft verschwimmt.

Wann wird die Unschärfe auf Fotos genutzt?

Der Bokeh Effekt mit seiner Unschärfe im Hintergrund wird als Stilmittel eingesetzt, um das Hauptmotiv des Bildes zu betonen. Mit dem Bokeh Effekt wird zudem dem Betrachter eine Tiefe im Foto vermittelt. Bokeh wird häufig bei Porträts genutzt oder bei Landschaftsfotografien, wenn ein Motiv im Vordergrund besonders herausgestellt werden soll. Besonders schön sehen die Wellen des Meeres aus, wenn sie mit der Bokeh Technik aufgenommen werden.

Welches Objektiv verwende ich für den Effekt?

Mit bestimmten Objektiven erzeugst du den gewünschten Bokeh Effekt auf deinen Aufnahmen. Das Ziel, ein einziges Hauptmotiv in den Fokus zu stellen, erreichst du mit einer geringen Schärfentiefe. Ein geeignetes Objektiv muss sich deshalb mit sehr niedrigen Blendenwerten einsetzen lassen, um qualitativ hochwertige Aufnahmen zu erzeugen. Dabei ähnelt das Prinzip der Pupille deines Auges. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht fällt ein, was auf Kosten der Schärfentiefe geht. Ist die Blendenöffnung eng, erhältst du mehr Schärfentiefe und der Bokeh Effekt fällt zunehmend geringer aus. Folgende Objektive eignen sich gut für die Bokeh Technik:

  • Objektiv mit Blendenwerten 1,2 oder 1,4 für maximalen Bokeh Effekt.
  • Blendeneinstellungen zwischen 1,4 und 2,5 sind generell für den Bokeh Effekt empfehlenswert.
  • Nutze beim Zoomobjektiv die maximale Brennweite. Bei einer Brennweite von 200 Millimeter oder mehr wird die Grösse des Unschärfebereichs erweitert.

Welche Kameraeinstellungen nutze ich für beste Ergebnisse?

Der Hintergrund für den Bokeh Effekt verschwimmt besonders schön bei einer geringen Tiefenschärfe. Deshalb solltest du die Blende möglichst weit öffnen. Dabei wird die tiefstmögliche Blendeneinstellung durch die Wahl des Objektivs, der Brennweite und anderen Kameraeinstellungen beeinflusst. Im manuellen Modus kannst du folgende Einstellungen wählen:

  • Verschluss- beziehungsweise Belichtungszeit von 1/200 Sekunden
  • ISO 100 (falls möglich, noch tiefer)
  • je nach Objektiv eine Brennweite von 50 oder 200 Millimeter
  • Blende so tief wie möglich
  • Fokus auf manuellen Modus stellen und das Motiv im Vordergrund scharf stellen

Welche Kriterien machen einen schönen Bokeh Hintergrund aus?

Ein Bokeh in guter Qualität beeindruckt mit einer guten Bildwirkung. Dabei überzeugen dein Auge vor allem Fotografien mit folgenden Eigenschaften:

  • Der Hintergrund erscheint „weich“ und „cremig“
  • Das Bokeh besteht beispielsweise aus glatten, runden Lichtkreisen mit den passenden Proportionen
  • Die Lichtkreise habe weiche Umrisse
  • Die Lichtkreise sind nicht verformt oder verzogen
  • Das Hauptmotiv der Fotografie wird klar vom Bokeh Hintergrund abgegrenzt

Kann ich mit einem Smartphone eine Bokeh Fotografie erstellen?

Moderne Smartphones besitzen zwar auch relativ lichtstarke Objektive mit einer Blendenzahl um die zwei, sind aber mit ihrer sehr kurzen Brennweite wenig geeignet. Diese Einschränkungen vereiteln das Fotografieren mit einer geringen Schärfentiefe. Um den Bokeh Effekt trotzdem mit einem Smartphone zu erzielen, müssen digitale Tricks angewendet werden. Mit einer sogenannten Tiefenkarte, sprich einem Grauwertbild, stellen die Grauwerte die Abstände zu den Punkten dar und erzeugen somit den Effekt.

Kann ich für Bokeh ein Bildbearbeitungsprogramm nutzen?

Falls du keine Kamera hast, mit der du den Bokeh Effekt realisieren kannst, hilft immer noch ein Bildbearbeitungsprogramm. Die Software verfügt über spezielle Effekte, mit denen du in einem bestimmten Bereich die Schärfentiefe anwenden kannst, um einen Bokeh zu erzeugen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass du ein Teil des Fotos mit einem Unschärfe-Filter bearbeitest und den Motivbereich aussparst, damit er scharf bleibt. Der sogenannte Tilt-Shift-Effekt ist übrigens ein künstlich hergestellter Bokeh. Hier werden abgestufte Unschärfen erzeugt, während ein von dir gewählter Bereich scharf eingestellt wird. Der angrenzende Bildbereich wird mit dieser Technik leicht unscharf dargestellt und der Hintergrund verschwimmt.

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