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Verschlusszeit: Perfekt fotografieren mit der richtigen Belichtungszeit

Verschlusszeit: Perfekt fotografieren mit der richtigen Belichtungszeit

Wer sich mit den Grundlagen von Fotografie beschĂ€ftigt, dem begegnen viele technische Begriffe. Die Verschlusszeit ist einer davon: FĂŒr PortrĂ€ts und Landschaften, in der Sportfotografie oder bei DĂ€mmerung sind unterschiedliche Einstellungen nötig. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie findest du die richtige Verschlusszeit fĂŒr dein gewĂ€hltes Motiv? Die wichtigsten Fragen rund um dieses Thema beantwortet dir unser Artikel.

Was ist die Verschlusszeit in der Fotografie?

Wenn es um die passende Bildhelligkeit einer Aufnahme geht, sind drei Faktoren entscheidend fĂŒr die perfekte Bildwirkung:

  • Blende
  • ISO-Zahl
  • Verschlusszeit

Die Verschlusszeit, im Englischen „shutter speed“ genannt, wird gelegentlich auch als Belichtungszeit genannt. Von der richtigen Einstellung hĂ€ngt es ab, ob Verwacklungen die BildqualitĂ€t beeintrĂ€chtigen. Sie ist dazu da, Bewegungen der Fotomotive in einer scharfen Aufnahme einzufrieren. Gerade bei langen Verschlusszeiten kommt es schnell zu „wackeligen“, unscharfen Aufnahmen. Die Verschlusszeit legt fest, wie gross die einfallende Lichtmenge auf den Bildsensor ist, also wie viel Licht wĂ€hrend der Aufnahme in die Kamera einfĂ€llt. Der Verschluss der Kamera öffnet sich fĂŒr die Dauer des festgelegten Zeitraums, Licht fĂ€llt ein, bis der Verschluss sich wieder schliesst. Bei einer Spiegelreflexkamera wird dazu zunĂ€chst der Spiegel, der sich vor dem Bildsensor befindet, hochgeklappt. Anschliessend bewegen sich die Lamellen vor dem Sensor und geben den Weg fĂŒr einfallende Lichtstrahlen frei. Die klassische Spiegelreflexkamera hat einen mechanischen oder elektromechanischen Verschluss, digitale Kameras nutzen meist eine andere Technik, einen elektronischen Verschluss. Hier fĂ€llt durchgehend Licht auf den Sensor. Zu Beginn der Aufnahme werden die Pixel geleert und fĂŒr die Dauer der Aufnahme gesammelt. Zum Ende der Verschlusszeit verschiebt die Kamera die Ladung in einen Speicher. Die Belichtungszeit wird in Sekunden angegeben. Die Spannweite der kurzen Belichtungszeiten liegt dabei zwischen 1/60 Sekunden und 1/2000 Sekunden. Lange Verschlusszeiten sind solche, die grösser als 1/60 oder gar grösser als eine Sekunde sind.

Grundlagen der Bildgestaltung: Welche Belichtungszeit fĂŒr welche Situation?

Die Verschlusszeit ist dann wichtig, wenn deine Fotomotive in Bewegung sind. Bei Landschaften etwa kommt es nur darauf an, dass die Belichtung insgesamt korrekt ist. Je nachdem, wie schnell sich das Motiv bewegt, hat das Einfluss auf die Belichtungszeit. Hier kannst du dich an grob geschÀtzten Richtwerten orientieren:

  • Personen in normaler Bewegung erfordern eine Belichtungszeit von 1/125 Sekunden und weniger
  • rennende Personen eher 1/500 Sekunden und kĂŒrzer
  • Sportler, aber auch schnell fahrende Autos liegen bei etwa 1/1000 Sekunden und weniger
  • Ein Vogel im Flug, dessen FlĂŒgelschlag scharf eingefangen werden soll, wĂ€re mit 1/2000 Sekunden und weniger festzuhalten

Diese SchĂ€tzungen sind nur Anhaltspunkte: Einerseits kann es sein, dass eine gewisse BildunschĂ€rfe gewollt ist, je nachdem, was du mit deiner Bildgestaltung beabsichtigst. Andererseits sind die konkreten Zeiten auch Übungssache: Mit zunehmender Erfahrung in der Bildgestaltung und im Umgang mit deiner Kamera wirst du selbst die besten Zeiten fĂŒr deine Fotomotive und die perfekte Auflösung abschĂ€tzen können.

Bildgestaltung und Fotomotive perfekt abstimmen: Welche Verschlusszeiten bei Nacht und DĂ€mmerung?

Die drei Grundlagen der Bildgestaltung, Blende, Bildsensor und Verschlusszeit, werden voneinander abhĂ€ngig eingestellt, um das perfekte Ergebnis zu erhalten. Bei hohen ISO-Werten kannst du auch bei DĂ€mmerung und geringer Lichtmenge relativ kurze Verschlusszeiten einstellen. LichtschwĂ€chere Objektive – also solche mit geringeren ISO-Werten – machen es nötig, den Verschluss lĂ€nger zu öffnen. UnerwĂŒnschte Verwacklungen sind die Folge. Bei einer Verschlusszeit von ĂŒber einer Sekunde kannst du hohe SchĂ€rfentiefen nicht mehr ohne Stativ erzielen.

Ab welcher Verschlusszeit brauche ich ein Stativ?

Jenseits der Freihandgrenze brauchst du ein Stativ, um keine Verwacklungen zu riskieren. Das ist der Fall, wenn die Verschlusszeit mehr als eine Sekunde betrĂ€gt oder wenn du abblenden musst, um trotz DĂ€mmerung eine hohe SchĂ€rfentiefe zu bekommen. Auch eine Fotografie mit niedrigem ISO-Wert und langer Verschlusszeit klappt nur noch mit Stativ. Taste dich mit mehreren Aufnahmen an die passende Blende und Belichtungszeit fĂŒr deine Motive heran, ausgehend von einer Verschlusszeit von 30 Sekunden.

Welche Verschlusszeit ist die richtige beim Filmen?

Auch hier kommt es auf das Zusammenspiel an. Bei 24 Bildern pro Sekunde wird die Kamera auf eine Belichtungszeit von etwa 1/48 eingestellt. Höhere Werte belichten die einzelnen Bilder zu kurz, die Bewegungen wirken eingefroren. KĂŒrzere Zeiten können zum Beispiel an sonnigen Tagen sinnvoll sein.

Wie stelle ich die Belichtungszeit an der Spiegelreflexkamera ein?

Schnelle Bewegungen werden mit kurzen Verschlusszeiten fotografiert: Hier stellst du eine Belichtungszeit von weniger als 1/60 Sekunden ein. FĂŒr Nachtaufnahmen, gewĂŒnscht unscharfe Bilder und unbewegliche Motive nimmst du lange Verschlusszeiten: Hier stellst du mehr als 1/60 Sekunden ein. Die Faustformel fĂŒr Belichtungszeiten: Nimm eine Verschlusszeit, die kĂŒrzer ist als der Umkehrwert der eingestellten Brennweite. Wenn also eine Brennweite von 50 Millimeter gewĂ€hlt wurde, nimmst du eine Verschlusszeit von 1/50 Sekunden.

Tipps aus der Praxis: Wie vermeide ich Verwacklungen?

  • Setze die Kamera aufs Stativ, gerade bei langen BelichtungsverhĂ€ltnissen.
  • Nutze den automatischen Auslöser per Fernbedienung oder auf Zeit.
  • StĂŒtze dich beziehungsweise deinen Ellbogen auf einer stabilen Unterlage ab, wĂ€hrend du fotografierst.
  • Stelle die Kamera auf stabilen Grundlagen ab und drĂŒcke dann den Auslöser.

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